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An sommerlichen Tagen suchen wir Abkühlung in der Pfalz

Mai und Juni mit den vielen langen Wochenenden sind die besten Monate für Kurztrips, dachte ich. Doch ich hatte die Rechnung ohne die erste Hitzewelle gemacht. Wenn es draußen Ende Mai 30 Grad hat, fällt die Auswahl eines Übernachtungsplatzes mit dem Campingbus zunehmend schwerer. Schattig muss es sein, am besten nicht auf Asphalt. Doch solche Plätze für heiße Tage sind rar gesät. Auch tagsüber wollen wir nicht von der Sonne geröstet werden, aber dafür haben wir einige Lieblingsorte in der Nähe, die wir immer wieder besuchen können. 

Roadtrip geht auch ohne viel zu fahren

Die großen Reisen sind für uns mit Schulkind fast unmöglich geworden. Wer will schon sechs Wochen Urlaub im Sommer in der teuersten Saison auf einmal verbraten und den Rest des Jahres zuhause hängen? Deshalb versuchen wir bei jeder Gelegenheit kleine Roadtrips zu machen. Dann holen wir die Kinder am letzten Kita- und Schultag der Woche ab und fahren direkt los. Zum Beispiel in den Odenwald.

Festungsbesichtigung im Elsass

Am Karfreitag ist auch im Elsass wenig los. Die Geschäfte bleiben geschlossen oder schließen schon früh. Eine gute Gelegenheit, um sich mit den Kindern die Feste Kaiser Wilhelm II. anzusehen. Die Anlage wurde vor dem Ersten Weltkrieg von den Deutschen erbaut und erstreckt sich über ein riesiges Gelände. Wir laufen durch die fensterlosen Gänge und Räume unter der Erde und sehen Küche, Backstube, Schlafraum, Latrine und Lazarett. Alles kahl und bedrückend.

Liechtenstein: Liebe auf den ersten Blick

Inzwischen sind wir wieder in Deutschland, wo es nieselt und die Leute sich in den Geschäften drängen, um letzte Ostergeschenke zu besorgen. Während wir schier endlos in Blechkolonnen im Stau stehen, denke ich an Liechtenstein. Ein neues Land auf unserer Liste, das wir jetzt besucht haben. An diesem Tag war es unerwartet warm, fast sommerlich, und rundherum glänzten die weißen Gipfel der Alpen. Es war sogar so schön, dass wir gar nicht mehr weg wollten.

Von Museum zu Museum im Dreiländereck am Bodensee

Für einen Roadtrip in den kurzen Osterferien ist das Dreiländereck am Bodensee ideal. Wir pendeln zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland, genießen den Anblick der noch schneebedeckten Alpengipfel und campen zwischen blühenden Obstbäumen. Wir schauen uns Flugzeuge im Dornier-Museum in Friedrichshafen an. Außerdem probieren wir bei zwei Fabrikbesichtigungen in der Schweiz Schokolade und Käse.

Wettrennen mit Traktoren bei John Deere

Kinder und Landmaschinen — wenn das keine Traumkombi ist. Bei John Deere in Mannheim werden diese Träume wahr. Im Showroom des Landmaschinenherstellers können Kinder wie Erwachsene die riesigen High-Tech-Maschinen bestaunen. Noch besser ist jedoch, dass der Hersteller auch an die Kleinen gedacht hat: Sie können mit kleinen Versionen der Traktoren durch den Showroom düsen oder im eigens eingerichteten Spielbereich die Spielzeug-Modelle ausprobieren.

Auf der höchsten Besucherplattform Deutschlands

Vergiss den Fernsehturm in Berlin, vergiss den Maintower in Frankfurt. Die höchste öffentliche Besucherplattform in Deutschland steht in Baden-Württemberg bei Rottweil. Das hat knapp 25.000 Einwohner und überall zwischen den Dächern der historischen Aktstadt blitzt wie eine silberne Nadel der Turm hervor, den wir besucht haben: Er ist 246 Meter hoch, gehört Thyssenkrupp Elevator und dient dem Testen und Entwickeln neuartiger Aufzüge. 

Das Reisen allein ist nicht mehr genug

Je älter die Kinder wurden, desto mehr haben wir uns angewöhnt, auf unseren Reisen ständig etwas zu unternehmen. Damit meine ich: Nicht einfach nur auf einem Wohnmobilstellplatz im Grünen zu stehen und in den Tag hinein zu leben. So haben wir das früher oft gemacht. Inzwischen besuchen wir in jedem noch so kurzen Urlaub mit dem Campingbus Museen, interessante Gebäude oder andere Anziehungspunkte. Das hat dazu geführt, dass die Kinder sich ungern mit weniger zufrieden geben.

Lego-Ausstellung in mittelalterlichem Ambiente im Kloster Eberbach

Das Kloster Eberbach im hessischen Eltville am Rhein ist eigentlich als Weingut bekannt. Mönche leben dort seit mehr als 200 Jahren nicht mehr. Doch als wir das Kloster, das viele Touristen anzieht kürzlich besucht haben, gab es für die Kinder ein außergewöhnliches Highlight: Eine riesige Lego-Ausstellung mit Sets und Modellen aus verschiedenen Jahrzehnten wartete auf uns.