Besuch auf dem Museumsschiff „Passat“ in Travemünde

Wenn wir mit den Kindern ins Museum gehen, wählen wir meistens Ausstellungen, bei denen es etwas zu erkunden gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist das Hurtigrutenmuseum in Norwegen, bei dem ein ganzes Schiff ausgestellt ist. Im Gegensatz zur „Finnmark“, die in einer Halle trocken gelegt wurde, schwimmt das Museumsschiff „Passat“ in Travemünde noch im Wasser. 

Seetüchtig ist der Viermaster jedoch nicht mehr. Um ihn nicht ständig warten zu müssen, wurden viele der Nieten am Rumpf fest verschweißt. Bei Seegang würden sie einfach reißen. Als die Hurtigrute in den 50er Jahren gebaut und zu Wasser gelassen wurde, war das imposante Segelschiff noch auf den Weltmeeren unterwegs. Allerdings nicht mehr lange. 

Heute ist das Schiff ein Museum und eine Art Hotel in einem. Man kann es besichtigen oder sich eine Kabine buchen. Schiffstechnik fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Allein die Vorstellung, dass einmal fast 20 Mann benötigt wurden, um den Anker zu lichten, versetzt uns Erwachsene in Erstaunen. Die Kinder hingegen fühlen sich eher zu dem kleinen Verschlag an Deck hingezogen, wo einst die Schweine wohnten. 

Besonders eindrucksvoll ist die große Karte von Kap Hoorn, auf der wir sehen, wie die Passat in zehn Tagen völlig entspannt das Kap umsegelte, während ein anderes Segelschiff ganze drei Monate von Stürmen gebeutelt umherkreuzen musste, um die Stelle zu passieren. 

Direkt daneben ist eine kleine Plattform mit einem nachgebauten Steuerrad aufgebaut, die genau 18 Grad geneigt ist. Die Passat hätte bei bis zu 45 Grad Neigung noch segeln können, heißt es dort auf der Infotafel. Wir, die wir bei 18 Grad schon fast ins Rutschen kommen, können uns das kaum vorstellen. Es zeigt, wie vieles in der Ausstellung, welchen Extremen die Besatzung eines solchen Schiffes ausgesetzt war.

Und als hätten wir noch nicht genug Schiffe gesehen, werfen wir kurz darauf in Bremerhaven noch einen Blick in das Innere eines U-Boots, das dort ausgestellt ist. 

Das Museums-U-Boot in Bremerhaven
Das U-Boot, das in Bremerhaven ausgestellt ist, gehört zum Deutschen Schifffahrtsmuseum, kann aber auch einzeln besichtigt werden.
Torpedoröhren in einem U-Boot
Die Enge im U-Boot ist beklemmend, die Besichtigung wird von der Geräuschkulisse eines Gefechts begleitet.

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