Vorzelt vs. Markise

Ich denke es gibt unter Wohnmobilcampern zwei Fraktionen: Die einen bauen ein Zelt auf, die anderen nur die Markise. Natürlich gibt es hier einen fließenden Übergang, denn es lässt sich ja beides kombinieren oder die Markise wird dank Seitenwänden zu einer Art Zelt. Wir sind mit einem Vorzelt gestartet und bei der Markise gelandet, die wir ganz einfach bei Fiamma bestellt und selbst angebracht haben (das braucht zwei Personen und etwas Geduld, ist aber nicht schwierig).

Die Idee: Vorzelt als geschützter Raum

Anfangs fanden wir es eine super Idee, auf dem Campingplatz bei schlechtem Wetter einen trockenen Raum zum Spielen, Essen und Kochen zu haben. Wir Erwachsenen wollten abends darin sitzen, wenn die Kinder schlafend den Bus okkupieren. Also probierten wir es eine Woche lang aus.

Unsere Erfahrungen:

  • Das Zelt nimmt im Bus super viel Platz weg.
  • Auf Wohnmobilstellplätzen wird es nicht aufgebaut, aber muss im Bus irgendwo untergebracht werden, wenn’s ans Schlafen geht. Sonst liegt es nämlich direkt im Kofferraum auf dem Kinderbett.
  • Es dauert ziemlich lange, alleine das Vorzelt aufzubauen, während der andere auf die Kinder aufpasst. Der Aufbau an sich ginge ja noch, aber das Abspannen, damit es auch wetterfest steht, braucht wirklich Zeit. Es sind sehr viele Heringe.
  • Im Zelt sind dann jede Menge Sachen, die nicht kindersicher sind oder die nicht vom Baby zerpflückt werden sollen. Eigentlich sollte es ja aber ein sicherer Raum zum Spielen sein…
  • Beim ersten Regenguss wurde es im Vorzelt nass, das Wasser arbeitete sich einfach durch den Zeltstoff und auf all unsere Stühle, Klamotten, Handtücher und Vorräte sowie den Zeltboden. Da die Woche regnerisch blieb, trocknete das Zelt nicht.
  • Das Abbauen dauert auch ziemlich lange, wenn einer auf die Kinder aufpasst.
  • Und wenn das Zelt dabei nass war, muss man es schleunigst irgendwo wieder aufstellen oder aufhängen zum Trocknen.

Das Zelt ist wieder rausgeflogen

Das Zelt war für uns kein geschützter Raum bei Regen, sondern eigentlich nur Ballast. Bei Regen den Tag auf dem Platz totzuschlagen ist für uns sowieso keine Option, da sich alle nach kurzer Zeit schrecklich langweilen. Wir fahren dann lieber los und erkunden die Gegend. Vielleicht ziehen wir sogar gleich weiter. Diese Art Urlaub mit vielen Ortswechseln ist für uns persönlich ein klarer Fall fürs Markisencamping.

Die Frage, ob Vorzelt oder nur Markise ist also tatsächlich eher eine Frage, wie der Urlaub aussehen soll. Wer drei Wochen auf einem tollen Platz bleibt, kann mit dem Vorzelt ein Basislager errichten. Wer mehr unterwegs ist, muss es ständig auf- und abbauen. Mit Übung geht es sicher schneller als bei unseren ersten Versuchen, aber für uns wäre es trotzdem nichts.

Warum jetzt nur mit Markise?

  • Nur mit Markise zu campen hat für uns einige Vorteile:
  • Die Markise ist ganz schnell aufgebaut und wieder eingerollt, bei jedem Wetter.
  • Sie nimmt im Auto keinen Platz weg.
  • Auf dem Wohnmobilstellplatz ist auch oft Platz dafür.
  • Man stellt sich nicht dauernd die Frage, ob man unter der Markise die Schuhe anlassen soll oder nicht.
  • Der „Hausstand“ ist und bleibt im Bus, so dass weniger hin- und hergeräumt wird als mit Vorzelt.

Was wir noch nachgerüstet haben:

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