Zum ersten Mal ist in unserer Stadt wirklich was los

Manchmal muss man sich nur vor die Haustür bewegen, um etwas zu erleben. So ist es für uns in diesem Jahr, denn unsere Stadt richtet den Hessentag aus. Das ist ein großes Volksfest, bei dem es neben Musik, Tanz, Sport, Kinderunterhaltung, Essen und Trinken auch immer um das Bundesland selbst geht. Es gibt Ausstellungen, Info-Stände und Vorführungen von allen möglichen Institutionen, Verbänden, Behörden und Vereinen. Jedes Jahr darf eine andere hessische Kommune das Fest ausrichten.

Dieser riesige Rummel wird in einer sonst langweiligen Stadt wie unserer einfach so auf den umliegenden Äckern aus dem Boden gestampft und verteilt sich auf die kleinen Plätze und Straßen inmitten der Wohnhäuser. Obwohl wir uns offiziell noch auf Reisen befinden, war das Grund genug, für eine Woche zurück zu kommen. Unseren VW-Bus als Basis behalten wir uns bei, indem wir bei Freunden im Hof campen. 

Ich persönlich verbinde viele positive Erinnerungen mit dem Hessentag. Vor einigen Jahren habe ich ihn als Redakteurin der örtlichen Tageszeitung begleitet, damals während einer Hitzewelle in Bensheim. Auch in diesem Jahr spielt das Wetter mit. Der Sommer ist da und mit ihm die laue Abendluft, die das Stimmengewirr der vielen Besucher und Fetzen von Live-Musik mit sich trägt. 

Naturwissenschaften spielerisch kennenlernen.
Blick von oben auf das Fest.

Der Sommer lässt den großen Festplatz sandig werden und am Morgen ein ganz besonderes Licht auf die noch schlafenden Buden und Pavillons entlang der Bahnhofstraße fallen. Vom Riesenrad aus sehen am Nachmittag die Häuser unserer Stadt und die Zelte des Fests aus wie die Teile der Platine unter dem Mikroskop am Morgen. Naturwissenschaften im Park, Hüpfburgspringen, Baseball ausprobieren, beim Judo zuschauen, Riesenradfahren, ein Konzert sehen. Und jeden Tag fünf bis zehn Kilometer laufen. Die Stunden vergehen viel zu schnell und sind vollgestopft mit besonderen Erlebnissen.

Wenn sich das Fest dem Ende zuneigt, werden wir wieder unsere Sachen einsammeln. Jacken, die wir in unserem Garten haben liegen lassen. Ein Paar Schuhe, das bei Oma geblieben ist. Und ein neues, glänzendes Stück Heimat, das uns von nun an in der Ferne begleitet. Ein Sommermärchen nur für uns.   

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