Zuhause auf Zeit

Heute haben wir angefangen, das Auto wieder ein bisschen für die Reise vorzubereiten. Noch zweimal schlafen, dann ziehen wir weiter. Sommersel war für ein paar Tage unser Zuhause. Ein neuer Rhythmus hat sich eingeschliffen. Wir treffen uns nachmittags zum Kaffee am Couchtisch. Die Kinder putzen abends Zähne im Haus, bevor wir sie im Auto ins Bett bringen. 

Es war eine besondere und außergewöhnliche Zeit, in der die Herbstfarben noch intensiver, das Licht schräger, die Abende kürzer geworden sind. Doch die Straße ruft uns wieder. Im Oktober, so hat mir heute einer der Campingplatz-Nachbarn erklärt, auf dem Weg zum Bootssteg, wo wir neuerdings gerne fischen, könne dunkel werden, und neblig. Oder meinte er wolkenverhangen? Auf jeden Fall klang es ungemütlich, was er mir da in gebrochenem Deutsch prophezeite.

Der Strand bei Flut
Das Licht ist immer ein wenig anders
Satt sehen? Geht nicht!

Heute ist die Sonne zwar durchgekommen, aber die Kälte hat trotzdem gezwickt. Ans Baden denke ich in letzter Zeit nicht mehr so oft. Dafür wissen wir immer, wann Ebbe, wann Flut ist. Wir haben gelernt, wo das Wasser tiefer ist (da sinkt der Köder an der Angelschnur weiter hinab), und dass sich unter dem Steg Seelachse tummeln (die nicht gerne anbeißen). Und noch nie auf dieser Reise haben wir so lange auf die gleichen Berge geschaut. Bei Sonne, Sturm, Wolken — und so manches Mal nur in ein graues Nichts, wo gestern noch ihre Gipfel waren.

Ebbe
Das Salzwasser steht auf den Felsen
Fischen am Steg
Farben der Natur

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