Wieder unterwegs

Wieder unterwegs — oder wieder daheim? Was ist was? Es ist schwer zu sagen, denn beides ist eins. Der Campingbus ist nach den vielen Reisen unser Zuhause. Der Moment, wenn wir die Tür aufschieben und hinein steigen ist wie der Moment, wenn wir mit dem Fahrrad durch das Hoftor am Haus rollen. Ich sinke in meinen Sitz, als würde er mich umarmen. Nur eins ist weniger wie eine Umarmung und mehr wie ein Schlag ins Gesicht: Abendprogramm im Auto bei 30 Grad.

Seit zwei Tagen fahren wir wieder durch die Gegend. Wir lassen uns treiben — Roadtrip eben. Hier finden wir zufällig den Feierabendmarkt in Hockenheim und bekommen Dinkeldampfnudeln und Melone geschenkt, dort besuchen wir das Freibad in Zweibrücken, nahe eines Stellplatzes, den wir schon öfter besucht haben. 

Burg Berwartstein im Pfälzerwald lag auch noch auf dem Weg.

Die Sonne brennt an beiden Tagen unerbittlich und der Abend zieht sich wie Kaugummi, während wir versuchen, die Kinder ins Bett zu bringen. Obwohl sie tagsüber sichtlich müde sind, kommen sie am Abend nicht zur Ruhe, denn im Auto sind es über 30 Grad trotz geöffneter Fenster. Verschwitzt wuseln sie im Bett herum und jammern kläglich. 

Das ist Campen im Sommer. Eine Erfahrung, die wir immer so gut es ging vermieden haben. Der Wetterbericht macht uns jedoch Hoffnung, dass die Temperaturen sinken werden und am Abend des zweiten Tages ziehen Wolken auf. Unter 20 Grad im Sommerurlaub: Was für viele ein Reinfall wäre, ist für uns das perfekte Campingwetter. 

Die Lücken auf der Karte füllen

Unsere zwei Wochen Urlaub nutzen wir zuerst einmal für einen Einkaufsbummel in Frankreich, um unsere liebsten Leckereien zu besorgen. Für die Kinder ist der französische Supermarkt inzwischen vergleichbar mit dem Kaufland bei uns um die Ecke, so häufig waren wir schon dort. Trotzdem lassen sie sich gerne mit Madeleines und Joghurt in hübschen Bechern ködern. Die Küchlein lassen wir diesmal links liegen. Vielleicht finden wir in den nächsten Tagen auf dem Weg nahe der Grenze noch eine schöne Bäckerei. 

Danach wollen wir an der Mosel entlang fahren. Diese Ecke Deutschlands hat uns schon länger gereizt, aber wir sind bisher immer daran vorbei gefahren. Ein Urlaub, der zu kurz ist, um in weiter Ferne Neues zu suchen (was nur ein paar Wochen nach einem ganzen Jahr Roadtrip auch nicht so einfach ist), lädt uns dazu ein, unsere „Lücken“ auf der Karte zu schließen. Doch egal, wohin es uns zieht: Hinter jeder Kurve gibt es etwas zu entdecken. Man muss nur die Augen aufhalten.

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