Unterwegs: Der erste Tag von drei Monaten im VW-Bus

Der Tag war seltsam ruhig. Im Kopf waren wir schon gar nicht mehr richtig zuhause. Bis zur Abfahrt am frühen Nachmittag sind aber noch einige Stunden ins Land gegangen. Das Leben in unserer Wohnung wurde in den letzten Tagen immer reduzierter. Nach und nach verschwanden Gegenstände, die uns normalerweise im Alltag begleiten. Wir haben sie Stück für Stück aufgeräumt oder verliehen. Drei Monate sind eine so lange Zeit, dass sich das lohnt.

Diese Zeit hat jetzt angefangen. So richtig kapiert, was wir da machen, haben wir noch nicht. Es fühlt sich eher an wie eins unserer Stellplatzwochenenden. Wir sind nur etwas mehr als eine Stunde gefahren und haben uns in Lich (bekannt für die Licher-Brauerei) auf einem Wohnmobilstellplatz direkt neben einem riesigen Spielplatz eingerichtet. Immer noch in Hessen!

Auf dem Wohnmobilstellplatz in Lich

Leider erinnert nicht nur die erste Etappe an unsere Stellplatzwochenenden, sondern auch das Zubettgehen, was teilweise die reinste Folter war und auch heute wieder ist. Obwohl es draußen nur 20 Grad hat, ist es im Auto zu warm, alle Kinder schwitzen. Das Baby hat sein Bettchen im Führerhaus seit der letzten Ausfahrt wahrscheinlich komplett vergessen und wütet nun darin anstatt zu schlafen. Und die Großen kommen vor Aufregung nicht runter, obwohl sie sehr viel auf dem Spielplatz getobt haben.

Für uns ist es eine Übung in Geduld. Die erste Nacht ist ja immer die schlimmste. Oder war es die zweite? Naja, schlimmer als heute kann es kaum werden. Wir warten und freuen uns auf morgen. Wenn wir viel Strecke machen wollen, werden alle so müde sein, dass wahrscheinlich stundenlang kein Mucks ertönt. Im Rückspiegel werden wir dann halb geöffnete Münder und geschlossene Augen sehen. Was für ein schöner Gedanke. 

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