Spaziergang durchs Regierungsviertel in Bonn

Für unser Campingwochenende haben wir uns als Ziel Bonn ausgesucht. Der ehemalige Regierungssitz hat viel zu bieten und wir können mit den Kindern über die deutsche Geschichte reden. Auf dem Weg dorthin besuchen wir noch zwei Werksverkäufe, um Proviant für den Stadtbummel zu besorgen. Die Hoffnung ist, dass die Kinder vollgestopft mit Süßigkeiten dann gerne mit uns laufen wollen.

Leider klappt das nicht so ganz, weil unser kleinstes Kind mit zweieinhalb Jahren jetzt alles selbst machen möchte. Der Kinderwagen ist ihr zuwider. Ein paar Kilometer Fußmarsch aber auch. Deshalb wechseln wir uns ab mit Schleppen. Es lohnt sich aber, denn in den riesigen Firmenzentralen auf dem Weg vom Wohnmobilstellplatz am Rheinufer in Richtung Regierungsviertel herrscht am Samstag gähnende Leere und wir können durch die gläsernen Fassaden einen Blick ins Innere erhaschen. 

Schließlich erreichen wir das „Haus der Geschichte“, ein kostenloses Museum zur deutschen Nachkriegsgeschichte. Es wird zwar gerade umgebaut, aber die Ausstellung ist in kompakter Form zugänglich. Für kleinere Kinder sind die Exponate nicht gut geeignet, aber wir Eltern würden am liebsten alles genau studieren — wenn die Kleinen nicht zu ungeduldig wären. Also suchen wir draußen nach Beschäftigung. 

Was gäben wir jetzt für einen Spielplatz

Das Regierungsviertel hat leider zu wenig Spielplätze. Die Grünflächen sind gepflegt, die Fassaden der Häuser makellos. Hier steht ein Schild „Bürovilla zu vermieten“, dort sind die Treppenstufen zur U-Bahn aus Marmor statt Beton. Aber für Kinder finden wir — nichts. Außerdem bläst der Wind an diesem Tag Ende März unangenehm kalt durch die Straßen. 

Zeit zurück zum Stellplatz zu laufen. Auf dem Weg essen die Kinder ihre letzten Gummibärchen vom Haribo-Werksverkauf. Zwei klagen über Bauchschmerzen. Das Licht fällt schräg durch die noch kahlen Baumkronen über dem Platz. Auf dem Rhein schippern die Lastkähne vorbei. Wir essen im Stehen an unserer Outdoor-Küche am Fahrzeugheck zu Abend. Was wir morgen machen? Bestimmt wieder etwas Neues. Ich freue mich darauf. 

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