Nebensaison in der Algarve — gibt es das überhaupt?

Schon auf dem gemütlichen Campingplatz an der Westküste Portugals haben wir viele Deutsche getroffen. Doch die Algarve ganz im Süden des Landes ist selbst jetzt im Winter noch viel touristischer. Nach der fünften Absage auf dem Campingplatz („leider alles ausgebucht“) fragen wir uns: Gibt es in der Algarve überhaupt eine Nebensaison — und wenn ja, wann?

Zum Glück haben wir zwischen all den überfüllten Überwinterungsplätzen eine kleine Oase entdeckt: Einen Stellplatz bei einem Aussiedlerhof, der erstaunlicherweise vollkommen verlassen ist. Hier stehen wir mitten im Grünen. Was die anderen Camper wohl abschreckt? Vielleicht sind es die Beschreibungen der „abenteuerlichen“ Anfahrt in der Stellplatz-App. Wir mit unserem VW-Bus schaffen den holprigen Feldweg aber mit links.

Weißer VW-Bus wird gewaschen
Bevor wir auf den Platz fahren, bekommt das Auto etwas Pflege.
Campingbus im Grünen
Auf dem Gelände des Hofs stehen wir mitten im Grünen.
Komposttoilette von innen
Eine liebevoll angelegte Komposttoilette steht den Campern zur Verfügung.

Auch hier zeigt sich wieder, dass es ein echter Vorteil ist mit einem kompakten Fahrzeug unterwegs zu sein. Ob bei der Parkplatzsuche in der Innenstadt oder beim Rumpeln über Schotterpisten in der Pampa — unser Bus bewährt sich ein ums andere Mal. 

Aber zurück zur Algarve. Jetzt Anfang Februar blühen überall die Obstbäume. Wie weiße Wölkchen zieren sie die saftig grüne Landschaft. Trotz der Jahreszeit haben wir über 20 Grad und fats nur Sonne. An den Steilküsten weht eine steife Brise. In Strandnähe sind die Parkplätze voller selbst ausgebauter Transporter, aus denen gebräunte Surfer und Surferinnen aussteigen, um sich in die Wellen zu stürzen. Ohnehin ist Surfen hier offenbar Volkssport, denn in jeder Stadt gibt es Surfschulen und Zubehörgeschäfte. 

Ruhe mitten in der Natur

Wir fühlen uns weitab dieser touristischen Anziehungspunkte sehr wohl. Ungestört wuseln unsere Kinder im Unterholz herum, spielen, dass sie ein Piratenschiff steuern oder sich Betten aus Stöcken und Gras bauen. Etwas oberhalb des Platzes wohnen neben der Besitzerin noch ein paar Hühner sowie drei Schweine und zwei Gänse, die sich ein Gehege teilen. 

Kinder stehen vor einem Gehege
Die Tiere zu beobachten macht den Kindern viel Spaß

Die Gänse sind eigensinnige Biester, die die gutmütigen Schweine gerne mit den Schnäbeln kräftig in die Seite picken. Die Schweine tragen es mit Fassung und verkrümeln sich in eine andere Ecke, wenn sie derart attackiert werden. Und unsere Kinder sind begeisterte Zuschauer dieser Scharmützel, von denen sie noch am Abend beim Zubettgehen erzählen.

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