Bald haben wir Osterurlaub. Um uns die Wartezeit zu versüßen, starten wir nochmal in einen Kurzurlaub übers Wochenende. Die Schule ist freitags vor den Ferien früher aus, das kommt uns entgegen. Denn es gibt tatsächlich etwas auf unserer Liste, das nur unter der Woche angeboten wird: Eine Werksrundfahrt durch den größten Chemiepark der Welt bei BASF in Ludwigshafen.
Die Rundfahrt dauert etwa eine Stunde und kostet nichts. Es dürfen aber wegen der Altersbegrenzung nur unser Vorschulkind und unsere Erstklässlerin mit. Die zwei kleineren Geschwister vertreiben sich derweil mit Papa die Zeit in der Ausstellung des BASF-Besucherzentrums.
Rohre, überall Rohre
Für Laien sieht fast alles auf dem zehn Quadratkilometer großen Areal ähnlich aus. Überall verlaufen Rohre, über den Straßen, durch die Industriehallen. Dann wieder sehen wir gigantische Tanks und Silos. Selbstfahrende Lastwagen transportieren Rohstoffe durch die Anlage. Überall, wo Menschen sich treffen — sei es zum Essen in den Kantinen oder zum Duschen nach der Schicht — stehen die roten Werksfahrräder in Massen in den Fahrradständern. Es gibt auch noch Buslinien und Shuttles, die die Mitarbeiter von A nach B bringen.
Wir selbst sitzen in einem Reisebus und bekommen die volle Ladung BASF: Öl, Kunststoffe, Düngemittel, Farben, Lacke, Duftstoffe und unzählige weitere Produkte werden hier hergestellt. Die aufgezählten sind einige von denen, die uns Verbrauchern am nächsten sind, aber BASF produziert auch für die Industrie: Einzelne Inhaltsstoffe, die von anderen Firmen weiterverarbeitet werden. All das müssen wir uns merken, denn Fotografieren ist verboten.
Für uns ist die BASF schon lange ein Begriff. Als Arbeitgeber von Freunden und Bekannten zum Beispiel. Oder manchmal aus den Nachrichten, wenn etwas schiefgelaufen ist. Ich habe mal kurz ganz in der Nähe gearbeitet, in Mannheim auf der anderen Rheinseite. Und natürlich taucht der Industriepark, der in der Nacht leuchtet wie ein gigantischer Raumhafen, wie etwas aus einer anderen Welt, in jeder zweiten Doku über die Region auf.
Trotzdem waren wir zum ersten Mal dort zu Besuch. In der Ausstellung des Besucherzentrums gibt es viel zu lesen. Wie immer haben wir mit Kindern nur einen Bruchteil angeschaut. Aber zum Glück ist die BASF nicht weit von Zuhause entfernt. So können wir jederzeit wieder kommen. Jedenfalls dann, wenn die Schule früher endet.
