Einer der schönsten Orte, um am Strand zu übernachten

Ein Campingbus steht nahe eines Strands.

Schon oft habe ich gedacht, dass es nicht möglich ist einen besonderen Moment zweimal zu erleben. Dass wir ihn in genau diesem ersten Augenblick ganz genießen müssen, weil er danach vorbei ist. Ganz selten jedoch bekommt man die Gelegenheit, eine geliebte Erinnerung erneut aufzusuchen — und zu sehen, wie sich die Dinge seitdem geändert haben. 

Es gab einen Ort in der Nähe der norwegischen Landschaftsroute „Helgelandskysten“, den ich bei unserer Norwegenreise 2021 ins Herz geschlossen habe. Jetzt waren wir wieder dort. Geändert hat sich: Der Preis für die Nacht ist deutlich gestiegen. Wir haben ein Kind mehr dabei. Und der Strand sieht ganz anders aus als damals, denn die Gezeiten formen ihn von Tag zu Tag neu. 

Zwar ist es in Norwegen geduldet, sich mit seinem Wohnmobil oder Campingbus irgendwo in die Landschaft zu stellen. Doch wirkliche Schönheit und Ruhe findet sich nicht jeden Tag. An diesem Strand am Ende einer langen Schotterstraße stimmt für mich alles. Bei Ebbe sind wir auf dem Sand bis zu den Schären gelaufen, die 600 Meter weit draußen liegen. Bei Flut haben alle im knietiefen Wasser gespielt. Selbst unsere Kleinste konnte darin krabbeln und eine Muschel nach der anderen aus dem Schlick ziehen, um sie zwischen Daumen und Zeigefinger zu untersuchen und dann in den Mund zu stecken. 

Kleinkind sitzt am Strand im Sand.
Bei Ebbe ist der Strand mehrere Hundert Meter breit.

Rechts und links der Bucht liegen Felsen, und jenseits davon sind Weiden, auf denen leise bimmelnd die Schafe mit ihren Glöckchen umherziehen. Jetzt Anfang August hat die Sonne auf der Haut gebrannt, das flache Wasser war eine willkommene Abkühlung. Ich weiß noch, dass wir vor zwei Jahren hier mit Fleecejacken im kalten Wind auf den Steinen geklettert sind. 

Was sich auch geändert hat: Unsere Kinder sind älter geworden und ziehen wie eine kleine Gruppe Abenteurer zu dritt umher, um alles zu erkunden — ohne uns. Manchmal krabbelt sogar Melba hinterher. Auch ihr Radius wird größer. Für uns bedeutet das, die Umgebung in Ruhe aufsaugen zu können. Vielleicht zum letzten Mal. Denn noch immer glaube ich: Einen ganz besonderen Moment können wir nicht zweimal erleben. Wir können ihn nur in der Gegenwart genießen und die Erinnerung in unseren Gedanken festhalten. 

Und da mir meine Speicherkarte aus der Kamera direkt nach diesem Tag abhanden gekommen ist, bin ich froh, dass ich genau das getan habe (und mein Handy ab und zu gezückt).

PS: Die Speicherkarte ist wieder da. Sie ist wie durch Magie in der Hand eines Kindes aufgetaucht. Darum gibt es doch noch ein paar mehr Bilder:

Sonnenuntergang am Ebbestrand.
Die Sonne versinkt hinter den Schären im Meer.
Blick aus dem Campingbus auf einen Strand.
Der Blick aus dem Campingbus.

Hier waren wir schon einmal:

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2 Kommentare

  1. Hallo. Dieser Platz sieht wunderbar aus und uns würde es sehr reizen, das von dir beschrieben Gefühl zu erleben. Wir fahren in paar Tagen Richtung Norwegen los und unsere Kinder würden so einen Ort gerne auch sehen. Dürfen wir fragen, wo das war?

    1. Hallo Thomas,

      Wir wünschen euch ganz viel Spaß bei eurer Reise! Um den Ort zu finden, gib die Koordinaten bei Google Maps ein: 65.34640, 12.12983. Als wir zuletzt dort waren, war der Platz nur über eine private Straße zu erreichen. Für die Straße und die Übernachtung musste man Kleingeld in einen Automaten werfen. Es lohnt sich, erst einmal vor zu fahren und nachzusehen, ob schon jemand da ist, ehe man den Preis für die Übernachtung zahlt, denn mehr als ein paar Mobile passen nicht hin. Aber auch als Tagesausflug ist es dort wunderschön.
      Übrigens gibt es auch hier auf dem Blog eine Karte mit allen Orten, über die wir gebloggt haben: Unten auf der Seite „Wer wir sind“. Vielleicht findet ihr dort noch mehr Inspiration.

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