Die Spätsommertage sind vorbei

Ein kleines Kind und ein Baby am Strand.

Es wird ungemütlich in Nordnorwegen. Für ein paar Tage haben wir noch einen wunderschönen Spätsommer erlebt. Aber jetzt schüttelt der Wind unser Auto, und die Wetter-App sagt, dass es die nächsten 24 Stunden durchgehend heftig regnen soll. Wir sind dennoch entschlossen, noch eine Weile in Norden zu bleiben, denn wenn der Sommer sich verabschiedet, schauen bald die ersten Nordlichter vorbei.

Ein kleiner Junge geht am Strand entlang
Selbst bei 20 Grad ist am Strand auf einer Halbinsel an der Landschaftsroute „Vardanger“ nichts los.
Ein langer Sandstrand erstreckt sich vor einem kleinen Dorf mit bunten Holzhäusern.
Strände gibt es hier überall, Badende kaum noch. Dafür ist Vogelbeobachtung hier ganz beliebt.
Das letzte Drittel der norwegischen Landschaftsroute führt zu der einzigen norwegischen Stadt mit wirklich polarem Klima, nach Vardø. Und zu einem Mahnmal, das an die vielen Opfer der Hexenverbrennung in der Region erinnert.
Die Stimmung in dem aus Segeltuch geformten Tunnel ist bedrückend.
An den Wänden hängen Tafeln mit Namen, Anklagen und Urteilen.
Der zweite Teil des Mahnmals zeigt einen brennenden Stuhl.

An der Grenze

Heute haben wir eine der entlegensten Städte Norwegens besucht. Kirkenes liegt im östlichsten Teil des Landes, ganz nah an der russischen Grenze. Auf der Karte sieht es aus als würde Norwegen hier ein kleines Häkchen bilden, und sich mit dessen gebogener Spitze um Finnland legen. In der Stadt sind viele Schilder auch auf Russisch. 

Schild vor der norwegisch-russischen Grenze
Ein paar Meter weiter liegt Russland.

Es ist verstörend, vor der Grenzstation zu stehen und zu wissen, dass nur wenige Meter weiter ein Land beginnt, das gerade Krieg führt. Schon einige Kilometer vorher kündigt sich an, dass die Gegend keine gewöhnliche ist. Es gibt eine Militärstation der Norwegischen Armee inklusive Flughafen. Überall stehen Schilder mit Verboten.

Kirkenes selbst ist hier am Ende der Welt zwar ein guter Stopp, um mit den Kindern einen Regentag im Spielbereich eines Kaufhauses zu verbringen. Ansonsten hat die Stadt aber nichts zu bieten. Immerhin ist die Landschaft rechts und links der E6, die hierher führt, sehr verlassen und sehr schön. Zwischen felsigen Hügeln tauchen immer wieder türkisblaue Seen auf und schließlich der Fjord.

Ich bin froh, dass wir die Gegend nach dem Stadtbesuch wieder hinter uns gelassen haben. Den Regen sitze ich morgen gerne woanders aus.

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