Die schönste Stadt Norwegens?

Ålesund ist eine der bekannteren norwegischen Städte. Grund dafür ist seine interessante Geschichte: Anfang des 20. Jahrhunderts brannte die damalige Holzstadt nieder. Beim Wiederaufbau im Jugendstil wurden die Häuser alle individuell gestaltet und harmonieren auffallend gut miteinander, obwohl jedes seine ganz eigenen Details hat. Es macht Spaß durch die Straßen der Altstadt zu spazieren und sich die Fassaden anzusehen. Dazwischen eröffnet sich immer wieder der Blick auf Berge und Meer. Ob es die schönste Stadt Norwegens ist? So manche Touristenwebseite legt das nahe. Uns hat die Stadt jedenfalls sehr gefallen.

Die Farben der Häuser leichten auch bei Regenwetter
Von einer Brücke aus beobachten die Kinder eine Gruppe junger Leute, die mit selbst gebastelten Booten fahren (und kentern)
Immer wieder gibt es interessante Fassaden zu entdecken
Überall schimmert das Wasser

Das Besondere an Ålesund ist abgesehen von der Architektur die Lage, denn die Stadt und ihr Speckgürtel erstrecken sich über viele kleine und größere Inseln. Der Weg hinein ins Zentrum war für uns, die wir zuvor fast nur in der Natur unterwegs waren, geradezu ein Schock. Einkaufszentren wuchsen an jeder Ecke aus dem Boden, die Häuser wurden höher und der Verkehr dichter. Im Kreisel gab es plötzlich zwei Spuren — und die wurden auch gebraucht. Bei schönem Wetter muss die Stadt eine Augenweide sein, ganz besonders vom etwas höher gelegenen Aussichtspunkt aus.

Spaziergang über mehr als 400 Stufen hinauf zum Aussichtspunkt (ohne Kinder)

Wir haben die Inseln und Berge in der Ferne vor allem durch einen Regenschleier gesehen. Bei so einem Mistwetter sind uns die Vorzüge des norwegischen Stadtlebens sehr entgegengekommen. In jedem Einkaufszentrum gibt es saubere Toiletten und genügend Sitz- und Spielecken. Eine ganze Weile saßen wir in einem liebevoll eingerichteten Kleinkindbereich wie in einem Wohnzimmer, während die Kinder am Spieltisch malen und auf der Turnmatte toben konnten; direkt nebenan ein Wickelraum mit allem Drum und Dran. Urlaub im Urlaub. Eine solche Pause, in der wir Erwachsenen beide in Ruhe quatschen und Kaffee trinken können, haben wir sonst kaum. 

Ein Hurtigrutenschiff läuft direkt am Wohnmobilstellplatz vorbei in den Hafen ein

Nach einem entspannten Stadtbummel machte uns das Wetter am Abend noch ein Geschenk. Aus dem Aufstelldach hatten wir zu später Stunde das unerwartete Glück, dass Wolken und Regen sich verzogen und den Blick auf die gegenüberliegenden Inseln freigaben, vor allem die größte von ihnen: Dunkel zeichnete sich ihre markante Silhouette mit den Bergspitzen vor dem Himmel ab und darunter lagen wie ein golden glitzerndes Band die beleuchteten Häuser an ihrem Fuß. 

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