Die letzten Tage in Norwegen: Herbstlich(t)

Das Licht hat sich verändert. Wir fahren seit einigen Tagen wieder Richtung Süden. Schon bald wollen wir die Grenze nach Schweden überqueren. Oft hängen dunkle Wolken am Himmel, die Sonne kommt nur selten durch. Aber selbst wenn sie es tut, wird es nicht so richtig hell. Das Licht ist schräg und blass. 

Sebastian und mich versetzt das in einen Dauerzustand der Schläfrigkeit. Und nicht nur uns. Auch Theo gähnt mehr als sonst, wenn wir fahren. Nickt er ein, kann ich ihn kaum wecken. Wecken aber ist wichtig. Schläft er nämlich mittags bei der Fahrt, dreht er abends stundenlang am Rad. 

Auf der E6 nach Süden

Das Meer haben wir jetzt endgültig hinter uns gelassen. Die E6, Hauptverkehrsader von Norden nach Süden, führt uns durchs Inland zurück. Obwohl wir auf dieser Höhe schon auf dem Hinweg unterwegs waren, sieht alles ganz anders aus. Abgesehen davon haben die Bäume schon viele Blätter abgeworfen. Die nackten Äste ragen in den grauen Himmel. In der Sonne breitet sich die Landschaft immer noch wie ein leuchtend bunter Flickenteppich vor uns aus. Ist sie weg, überwiegen Braun und Grau. 

Bei der Wanderung: Brücken finden die Kinder immer sehr spannend

Gestern waren wir zu früh wach und der Tag hat sich schier unendlich lang gezogen. Wir sind zu einem schönen Waldparkplatz gefahren, haben gefrühstückt, eine Wanderung zu einem Wasserfall gemacht, zu Mittag gekocht und gegessen und es war erst kurz nach 12. Also sind wir weitergefahren, haben uns die Zeit in einem Einkaufszentrum bei Mo i Rana vertrieben und sind schließlich auf einem schönen, kleinen Campingplatz noch ein Stück weiter südlich gelandet. 

Dort konnten wir heute in der Früh herrlich trödeln, denn der große Aufenthaltsraum hat einen Schrank voll mit Spielzeug, den die Kinder geplündert haben. Es war ein bisschen wie Zuhause: Alles lag auf dem Boden verteilt, Autos, Plastikpferdchen mit neonfarbener Mähne, Holzschienen ohne Eisenbahn. Auf dem Frühstückstisch das gleiche Durcheinander mit Brot, Käse, Eiern, Aufschnitt. 

Heute Abend haben wir uns einen schönen Campingplatz mit großem Spielplatz ausgesucht. Hier bleiben wir zwei Tage. Die letzten norwegischen Kronen, die wir in bar dabeihatten, sind damit ausgegeben. Wohin es als nächstes geht, schon Schweden oder doch noch Norwegen? Das können wir uns jetzt in Ruhe überlegen.

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert