Der Roadtrip geht weiter

Endlich wieder unterwegs! Wir steigen ein, die Campingsachen im Kofferraum — und es fühlt sich an wie Urlaub. Direkt, ohne Übergang, ab dem ersten Kilometer. Für mich ist es wie Nach-Hause-Kommen. Seit unserer Norwegenreise zu fünft im VW-Bus ist viel Zeit vergangen. Zu viel. Die Bäume wurden gelb und schließlich kahl. Der Herbst ist fast vorbei und der Winter beginnt.

Dass wir so lange nicht gefahren sind, hat einen Grund. Der Bus stand vor einem anderen Hoftor, als wir unsere Sachen eingeladen haben. Wir sind nämlich umgezogen. Das Auto war unser Umzugswagen, täglich vollgestopft mit Möbeln, Kisten und den tausend kleinen Notwendigkeiten des Familienalltags. Die Sitzbank der Kinder war wochenlang bis zum Anschlag nach vorne geschoben, damit im Kofferraum mehr Platz ist. 

Umbauten im Bulli-Wohnzimmer

Daher kommt es uns jetzt wie Luxus vor, im Bulli-Wohnzimmer wieder sitzen, gar die Beine ausstrecken zu können. Und das, obwohl wir für diese zweiwöchige Wintertour in Frankreich einiges geändert haben. Hinten ist jetzt ein einzelner Sitz verbaut, dessen Rückenlehne an die des Fahrersitzes stößt. Unserer großen Tochter haben wir einen eigenen Schlafplatz zwischen Extra-Sitz und Bank gebaut. Die beiden Kleineren teilen sich den Kofferraum — und wir Erwachsenen haben endlich das Führerhaus für uns, in dem nun kein Babybett mehr hängt.

Gemütlich: Monas neuer Schlafplatz

Der Clou an dem Ganzen ist der Extra-Sitz, in den ein Kindersitz zum Ausklappen integriert ist. So müssen wir einen Sitz weniger mitschleppen. Der Umbau in den Schlafmodus ist einfacher, und wer am Abend raus muss, benutzt die Fahrertür, nicht die laute Schiebetür, die gerne alle hochschrecken lässt. Zum ersten Mal können wir auch die tolle Funktion nutzen, zumindest den Beifahrersitz zu drehen, so dass er ins Wohnzimmer schaut. 

Der Winter stellt uns vor Herausforderungen

Was soll ich sagen, wir sind gerade rundum zufrieden. Allerdings ist es Winter und das stellt uns vor ein paar Herausforderungen. Es sind um die Null Grad. Bis wir es in den (etwas) wärmeren Süden schaffen, wird es sicher noch zwei, drei Tage dauern. Sich draußen aufzuhalten bedeutet also jedes Mal: Volle Montur, Standheizung an, und nach einer Stunde mit abgefrorenen Fingern wieder rein. Aber schön ist es trotzdem. 

Übernachtungsplatz am im Winter verwaisten Badesee
Einen großen Spielplatz gibt’s auch
Für eine Weile sind die kalten Hände vergessen

Es ist als wären wir nie ausgestiegen. Die Straße schlängelt sich durch grüne Hügel und Dörfer. Wir sitzen in meditativer Ruhe vorne, während die Kinder hinten singen und krakeelen. Der Tag plätschert ohne Ziel und Plan dahin. Alles braucht seine Zeit und darf dauern, solange es dauert. Und am Abend sitzen wir wie in einem Kokon aus Wärme in der Dunkelheit und sind einfach nur hier. Wir fünf.

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