Andorra, ein Mini-Land mitten in den Pyrenäen

Wir sind schon einmal ganz knapp an Andorra vorbeigefahren. Das war auch im Winter. Diesmal wollten wir uns das kleine Land in den Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich unbedingt anschauen. Und es hat uns richtig gut gefallen. 

Schnee in den Bergen am Hang.
Der Schnee liegt glitzernd in der Sonne.

Andorra liegt in mehreren Tälern zwischen Bergriesen. Im Winter sind überall die Skipisten geöffnet und die Schneekanonen lassen es im Sonnenlicht aussehen, als würden weiße Fahnen in der Luft flattern. Überhaupt hat sich das Land bei unserem Besuch von seiner besten Seite gezeigt. Bei Sonnenschein haben wir einen Stadtbummel in der Hauptstadt Andorra la Vella gemacht, die vor allem als Shoppingparadies bekannt ist. 

Da in Andorra die Steuern sehr niedrig sind, gibt es viele Produkte zu günstigen Preisen. An der Grenze müssen so manche Besucher vor der Ausreise ihren Kofferraum öffnen, denn oft genug ist er voll mit Zigarettenstangen und Alkohol. Zum Glück wurden wir weder bei der Ein- noch bei Ausreise kontrolliert — nicht dass etwas zu finden gewesen wäre. 

Außergewöhnliche Lage

Für uns ist aber nicht der Konsum das attraktive an Andorra, sondern die außergewöhnliche Lage im Gebirge. Egal, wohin man schaut: Hinter den Häusern der Stadt ragen die mächtigen Gipfel auf. Und egal, von wo man kommt, muss man Pässe überwinden, um das Land überhaupt zu erreichen. Ohne Schneeketten konnten wir uns leider nicht alle Passstraßen anschauen. Wir mussten Richtung Frankreich den Tunnel nehmen. 

Dennoch hatte es die darauf folgende Abfahrt in sich. Während wir langsam über Eis und Schneematsch den Berg hinunterrollten, bildete sich auf der anderen Seite der Serpentinenstraße eine kilometerlange Schlange, weil viele Fahrer bergauf nicht rechtzeitig ihre Schneeketten aufgezogen hatten und schließlich mit durchdrehenden Rädern hängen geblieben waren. Wir merken uns das für die Zukunft und wollen gerne noch einmal im Winter nach Andorra reisen — dann aber mit Schneeketten. 

Straße in den Bergen mit Schnee.
Schneeketten sind ratsam.

Kurioses und Erstaunliches

Abgesehen von der Landschaft hat Andorra weitere charmante Eigenschaften und auch Kurioses zu bieten: zum Beispiel seit 1988 eine kleine Universität, an der nur einige wenige Studiengänge angeboten werden. Oder dass sich trotz eines eigenen Parlaments und einer eigenen Regierung zwei ausländische Amtsträger die Funktion des Staatsoberhauptes teilen, was weltweit einmalig ist. Es sind der französische Staatspräsident und der spanische Bischof von Urgell.

Die Amtssprache des Landes ist übrigens Katalanisch. Spanisch, Französisch und Portugiesisch sind auch verbreitet. Obwohl Andorra der größte der sechs europäischen Zergstaaten ist, hat es nur knapp unter 80.000 Einwohner. Uns haben auch die sehr auffälligen Kennzeichen gefallen, auf denen groß das Landeswappen prangt.

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