Nicht immer laufen die Dinge wie geplant. Da wir in der Nähe von Wolfsburg sind, wollten wir die „Autostadt“ von VW besuchen — eine Art Erlebnispark, der an das Werk angeschlossen ist. Doch die Kinder sind erkältet und mich hat es auch schlimm erwischt. Stattdessen haben wir ein paar schöne Ecken in der Gegend entdeckt.
Immer wieder führt uns die Suche nach einem guten Wohnmobilstellplatz völlig unerwartet in interessante Städte und schnuckelige Dörfer. Zum Beispiel nach Nienhagen. Dort gibt es einen liebevoll angelegten Stellplatz direkt an einem Spielplatz. Außerdem liegt nur wenige Meter entfernt ein süßer, kleiner Park, wo mittags die ergrauten Bewohner des Altenheims auf der anderen Straßenseite zwischen blühenden Beeten in der Sonne sitzen.
Ein paar Meter weiter sind Biergarten, Hallenbad und ein Supermarkt. Und als wäre das nicht genug, haben wir mit den Kindern zusammen am örtlichen Familienzentrum eine weitere schöne Spielmöglichkeit gefunden. Kaffee für die Eltern inklusive.
Stadt mit Geschichte
Auch eine echte Überraschung: Schöningen, die Stadt, die einst das härteste Wasser Deutschlands hatte. Bis 1959 war das Wasser, das hier aus den Leitungen kam, so kalkhaltig, dass damit weder gekocht noch gewaschen wurde. Nur der Kaffee habe mit dem Wasser sehr gut geschmeckt, erzählt uns ein Rentner vor der Touristeninformation. In diesem Jahr feiert die Stadt ihren 1275. Geburtstag. Wir sind angetan von den alten Häuschen, dem Schlosspark und den vielen Infotafeln zur Stadtgeschichte.
Ganz in der Nähe ist ein stillgelegter Braunkohletagebau. Außerdem fährt man von Schöningen nur wenige Minuten zum Grenzdenkmal Hötensleben an der alten innerdeutschen Grenze. Hier ist im Detail geschildert, wie die Grenze bewacht und gesichert wurde. Die Zäune und Mauern sind noch erhalten, genauso wie zwei Wachtürme.