Ich bin seit einer Woche sehr krank und liege nachts oft wach. Im Aufstellldach ist immer alles ganz nah. Auf dem Land wie in der Stadt. Die Geräuschkulisse ist mal vertraut und mal fremd. Hören wir rein:
Die Einöde
Der Wind lässt die Zeltplane des Aufstelldachs schlackern. Wenn wir die Wetterschutzhaube drauf haben, vibrieren die Schnüre. Immer wieder schlägt einer der Befestigungshaken leicht gegen das Auto. Es klackert, aber das sind wir gewohnt.
Das Meer
Die Wellen rauschen gleichmäßig in der Ferne. Rollen an den Strand und ziehen sich zurück. Manchmal schlägt die See gegen Steine. Wir hören die Gischt spritzen. Ich mag das Geräusch des Wassers.
Die Stadt
Ein Auto fährt mit geöffneten Fenstern vorbei, es tönt laute Technomusik. Die Kirchenglocken läuten zwölf Mal. Der Wind raschelt durch die Blätter der Parkbäume. Jemand zieht einen Rollkoffer Über Kopfsteinpflaster. Autotüren schlagen. In der Ferne fährt ein Krankenwagen. Eine Gruppe Jugendlicher zieht laut lachend an uns vorbei. Die Lüftung des Hotels nebenan summt die ganze Nacht. Eicheln fallen auf den Boden und das Autodach und es klingt wie Schüsse. Vögel zwitschern.
Der Wald
Ein Uhu ruft. Der Wind rauscht durch Hunderte Baumkronen, die wogen wie ein großes Meer. Etwas raschelt im Unterholz. Aus dem Tal mischt sich das tiefe Brummen eines schweren Fahrzeugs hinein, das auf einer kleinen, steilen Straße bergauf fährt.
