Der Sommer jenseits des Polarkreises ist langsam vorbei. Der Wind frischt auf. Es wird kühl. Zeit für ein paar Erinnerungen.
Bilderstrecke: Sommer jenseits des Polarkreises

Zu sechst im Campingbus
Der Sommer jenseits des Polarkreises ist langsam vorbei. Der Wind frischt auf. Es wird kühl. Zeit für ein paar Erinnerungen.
Wandern mit kleinen Kindern ist eine echte Herausforderung. Von der Vorstellung, wie früher zehn Kilometer am Stück zu gehen und dabei Berggipfel zu erklimmen, haben wir uns schon lange verabschiedet. Aber das ist auch gar nicht nötig, um einen großartigen Tag in der Natur zu verbringen. Diese Woche haben wir eine Schlucht und versteinerte „Trolle“ besucht.
Es wird ungemütlich in Nordnorwegen. Für ein paar Tage haben wir noch einen wunderschönen Spätsommer erlebt. Aber jetzt schüttelt der Wind unser Auto, und die Wetter-App sagt, dass es die nächsten 24 Stunden durchgehend heftig regnen soll. Wir sind dennoch entschlossen, noch eine Weile in Norden zu bleiben, denn wenn der Sommer sich verabschiedet, schauen bald die ersten Nordlichter vorbei.
Im Norden Norwegens rücken Schweden und Finnland in greifbare Nähe. Wir haben diesen Umstand genutzt, um uns die schwedische Bergbaustadt Kiruna anzusehen und auch einen Abstecher nach Finnland zu machen.
Drei von vier Kindern hatten kürzlich dicht hintereinander Geburtstag. Da wir unterwegs waren, sind die Feiern anders abgelaufen als zuhause. Das Verrückteste ist: Die Geschenke, die wir vorher besorgt haben, sind über 6000 Kilometer im Geheimversteck mitgefahren.
Entlang der Helgelandskysten-Landschaftsroute gibt es einen langen Strand, der am Fuß hoher Berge liegt. Hier tummeln sich Touristen. Wie gut, dass wir von dort aus schnell weiter gefahren sind und die Hauptroute verlassen haben.
Schon oft habe ich gedacht, dass es nicht möglich ist einen besonderen Moment zweimal zu erleben. Dass wir ihn in genau diesem ersten Augenblick ganz genießen müssen, weil er danach vorbei ist. Ganz selten jedoch bekommt man die Gelegenheit, eine geliebte Erinnerung erneut aufzusuchen — und zu sehen, wie sich die Dinge seitdem geändert haben.
Die letzten zwei Nächte standen wir am Meer. Für die Kinder sind Strände wie Spielplätze mit endlosen Möglichkeiten. Aber noch besser ist es, wenn sie sich nebenbei auch noch mit Essen versorgen können. Mancherorts gibt es jetzt gerade perfekt reife wilde Himbeeren, Walderdbeeren und Blaubeeren.
Wir versuchen bei unserem Roadtrip nicht allzu viel zu planen. Doch gerade in Momenten der Muße kommen manchmal die tollsten Erlebnisse zustande. Nach der Übernachtung auf einem Wohnmobilstellplatz in einer auf den ersten Blick unscheinbaren Stadt in Orkland konnten wir spontan eine Bergwerksführung in einem alten Stollen machen.
Es war die richtige Entscheidung, das Inland zurückzulassen und an die Küste zu fahren. Westlich von Trondheim haben wir einen Tag alleine am See verbracht, während sich auf den beengten Plätzen am Meer die Mobile dicht aneinander kuscheln mussten. Danach sind wir auf den Campingplatz gefahren, damit ich arbeiten kann.