Wir haben den Montblanc nicht gesehen. Die Aussicht vom Stellplatz in den französischen Alpen war gut, aber der Himmel blieb grau. Die Wolken sind immer wieder bis zu uns heruntergesunken und haben uns wie in Watte gepackt. Aber eigentlich soll es in diesem Beitrag um etwas anderes gehen. Es soll darum gehen, wie es ist, mit kranken Kindern im Campingbus zu reisen.
Diesmal hat es uns leider während der Reise erwischt. Wahrscheinlich hat in den letzten Tagen vor Weihnachten eins der Kinder einen Infekt aus der Kita mitgebracht. Unterwegs ging es dann beim Baby und ihrer älteren Schwester los mit Schnupfen, bald kam Husten dazu.
Augen zu und durch
Wer in einem kleinen Campingbus wie unserem unterwegs ist, hat keinen Rückzugsort, kein extra Zimmer, nicht einmal ein Bad. Das ist im Krankheitsfall eine echte Herausforderung. Wir haben vieles schon gemeistert: Vollgekotzte Sitze und Teppiche unterwegs gereinigt (mit einer ganzen Dose Polsterschaum und viel Desinfektionsmittel), Betten fünf Nächte hintereinander neu bezogen (und dreimal hintereinander am Waschautomat vor dem Supermarkt alles gewaschen und auf der Leine getrocknet). Warum wir in solchen Situationen nicht nach Hause gefahren sind? Ganz einfach: Weil das bei einer Fahrzeit von acht, zehn oder gar 15 Stunden nach Hause nicht sinnvoll ist.
Eins haben wir aber festgestellt: Das Horrorszenario an einem Sonntag, Feiertag oder am späten Abend mit einem Kind in die Notaufnahme oder zum ärztlichen Bereitschaftsdienst zu müssen, ist im Ausland manchmal weniger schlimm als zuhause. In Norwegen und in Frankreich waren die Wartebereiche leerer, die Wartezeiten kürzer als daheim in Südhessen. Das ist natürlich nur eine kleine Momentaufnahme aus unserer persönlichen Erfahrung.
Endlich kein Feingebäck mehr
Nachdem unser Baby an Neujahr eingehend untersucht wurde, haben wir grünes Licht bekommen, weiterzureisen, obwohl es noch hustet. Für uns neigt sich der Urlaub dennoch dem Ende zu. Und ich persönlich habe zwar keine große Lust, nach Hause zu fahren, aber ich bin froh, wenn ich endlich keine Tarteletts, kein Feingebäck, keine Macarons, keine mit Pudding gefüllten Hefebrötchen und auch keine Eclairs mehr essen muss. Es scheint unvorstellbar, aber ich habe mich daran satt gegessen.