Wir wollen mehr!

Strände haben es uns angetan. Dabei waren wir nie große Fans von Strandurlaub und haben — hatten wir die Wahl — meist Berge dem Meer vorgezogen. In Nordnorwegen ist die typische Strandkulisse allerdings auch kaum vergleichbar mit der am Mittelmeer. Vielleicht ist es gerade dieses Unerwartete, was uns anzieht. Wenn entlang einer steinigen Küste, nicht weit von schroffen Bergen mit schneebedeckten Höhen plötzlich ein Streifen weißer Sand ins türkisblaue Meer führt.

Hineinführen ist vielleicht zu viel gesagt, denn bei 7 Grad Lufttemperatur verführt das Meer in dieser Familie höchstens mich ab und zu zum Baden. Dafür ist es ein Erlebnis ins eisige Wasser zu laufen. Die Haut wird von der Kälte wie von tausend Nadeln gestochen, der Kopf, wenn er untertaucht, pocht. Wenn das Wasser schließlich beim Hinausgehen vom Körper perlt, fühlen sich 7 Grad an wie 20 und für einen kurzen Moment laufe ich im Bikini über den Sand und friere nicht.

Kalt aber cool: Baden im Nordatlantik

Plätze wie diese

Es ist von Vorteil, dass es an unserem heutigen Strand eine warme Dusche gibt. Aber mehr noch: Eine riesige Kiste voller Sandspielzeug und ein kleiner Spielplatz machen diesen Platz auf der kleinen Insel Gisløya zu einem der besten und kinderfreundlichsten auf unserer Reise. Vor allem, da er offenbar von Privatleuten oder einer gemeinschaftlichen Initiative zur Verfügung gestellt wird, auf Spendenbasis. Der Betreiber ist für jeden Camper, der heute angefahren ist, extra mit dem Auto gekommen, um Hallo zu sagen und zu plaudern. Wir fühlen uns willkommen und genießen diesen Ort umso mehr. 

Gesammeltes
Festung auf dem Fels: Die Flut hat sie geholt

Und wir wollen mehr davon. Wir haben uns in Nordnorwegens Strände verliebt. In Fleece- und Regenjacken verbringen wir den Tag mit Meeresrauschen im Ohr, bauen Burgen, sammeln Muscheln und fühlen Sand von fest bis glitschig unter den Füßen. Wie gut, dass es auf den Vesterålen noch so einige Strände zu entdecken gibt. Dass der Wolkenhimmel am Tag endlich mal wieder die Sonne durchlässt — und in der Nacht die Nordlichter. Vom Schauen sind wir morgens müde, aber ich möchte nicht darauf verzichten.

Nordlichter über Stokmarnes

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