Nicht alle Sehenswürdigkeiten erfüllen die Erwartungen. San Gimignano in der Toskana etwa hätte eine romantische Altstadt sein können, wo wir ein Eis essen oder Kaffee trinken, oder einfach nur die vielen Türme bestaunen, die hier einst um die Wette gebaut wurden. Aber leider ist es einfach nur eine völlig überlaufene Touristenfalle, in der kaum noch Authentisches zu finden ist. Im Gegensatz dazu war unser Ausflug nach Venedig eine freudige Überraschung. Kleine Köstlichkeiten an jeder Ecke – und unerwartet anständige Preise.
Natürlich sprechen wir hier nicht vom Markusplatz. Den haben wir uns einfach gespart, genau wie ein paar der beliebtesten Straßen. Denn Venedig hat auch abseits der großen Besucherströme wunderschöne Ecken. In der Oktobersonne glitzert das Wasser der Kanäle. Auf den kleinen Plätzen, die sich überall zwischen den Häusern auftun, stehen die Leute mit Weingläsern und herzhaft belegten Broten in den Händen und unterhalten sich. Auch handwerklich hergestelltes Eis und einen guten Espresso finden wir, und all das nicht teurer als anderswo.
Selbst der Wohnmobilstellplatz (direkt neben dem Fähranleger) kostet unter 20 Euro die Nacht und ist der perfekte Ausgangspunkt für die halbstündige Überfahrt. Eine Gondel privat zu mieten wäre eine größere Investition, aber unseren Kindern (und uns) genügt die wackelige Überfahrt über den Canal Grande für zwei Euro pro Nase.
Mit Kindern ist es ungemein entspannend, dass in der Stadt keine Fahrzeuge unterwegs sind. Nur an den vielen Stellen ohne Geländer am Wasser muss man etwas Acht geben, wenn Nichtschwimmer dabei sind. Und während eine Gasse nach der anderen lockt, sind die Entfernungen nicht zu unterschätzen. Mit Kindern lohnt es sich, den Rückweg zur Fähre im Hinterkopf zu behalten und rechtzeitig umzukehren. Im Notfall hilft eins der kleinen belegten Brote als Wegzehrung. Die gibt es in allen Variationen – für 2,50 Euro das Stück.
Und hier ist die Fotogalerie von unserem Stadtbummel in Venedig:
