Willkommen im Früchteparadies

Mit kleinen Kindern gibt es viele Dinge, die in Norwegen nicht funktionieren. Wir besteigen keine Berge, fahren nicht jede Schotterpiste einfach drauf los und schwimmen nicht im kühlen Fjord. Aber eine Sache geht immer: Essen. Deshalb ist die Gegend rund um den Hardangerfjord mit Kindern ein Traum.

Hier säumen Obstplantagen die Straßen, an den steilen Hängen stehen Reihe um Reihe kleiner Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäumchen. Das Obst hängt reif und schwer an den Ästen, am Wegesrand locken alle paar Meter kleine Häuschen mit Obst direkt vom Hof. In Schälchen stehen die Früchte bereit zum Mitnehmen, gezahlt wird in bar, per App (nur für Norweger, soweit wir wissen) oder mit Karte.

Am Hardangerfjord werden die Hälfte aller norwegischen Pflaumen geerntet.

Unsere Kinder lieben Obst — und das hier ist für sie ein Paradies. Einzig schwierig zu erklären: Warum wir die Äpfel nicht einfach vom Baum weg klauen. Aber die Äpfel sind gar nicht das Highlight, sondern die Pflaumen. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Größen. Die typischen lilafarbenen wie zuhause in Deutschland, aber auch noch gelbgrüne und orangegelbe. Wir wollen sie am liebsten alle probieren. 

Pflaumen heißen hier „Plommer“ und wir mögen die gelben am liebsten.

Außerdem gibt es frisch gepressten Apfelsaft (der mit etwa einem Euro pro 100ml für uns einfach zu teuer ist) und Cidre, den wir noch nicht zum Verkauf gesehen haben, sonst hätten wir vermutlich mal probiert. Der Hardangerfjord ist jedenfalls bekannt für diese Fülle an Obst und die Pflaumen sollen sogar weltweit zu den besten zählen. Wir können das nach dem ersten Kilo, das wir heute gegessen haben, auf jeden Fall bestätigen. 

Spielplatz mit Aussicht

Unser Campingplatz liegt in Lofthus, etwa eine halbe Stunde von Odda entfernt. Die Gegend ist auch bei Norwegern ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel, wie uns kürzlich ein Einheimischer erzählt hat. Das merken wir. Unter Kirschbäumen stehen wir mit vielen anderen Campern auf einer schattigen Wiese mit Blick auf den Fjord und die Berge. 

Ganz oben glänzt auf der anderen Seite still und majestätisch ein Gletscher. Wenn die Sonne auf das Eis trifft, leuchtet er fast unwirklich hell. Wahrscheinlich könnte man eine tolle Wanderung hinauf machen. Aber das ist — im Gegensatz zum Obstessen — mit kleinen Kindern eben leider nicht drin. Der Anblick bei einem Spaziergang zum nächsten Obsthäuschen muss also genügen.

Zwischenstopp in Odda

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