Eins der wichtigsten Themen im Campingbus mit Kindern ist das Packen. Wir haben schon viel Erfahrung damit und wissen: Zu viel dabei zu haben, versaut die ganze Reise, weil das Auto überquillt und ständig alles herumfliegt. Wie wir Dinge für eine lange Reise verstauen? Hier ein kleiner Einblick.
Klamotten
In den hinteren Seitenfenstern sind rechts und links jeweils zwei große Taschen der Marke Felleisen eingehängt (das funktioniert mithilfe eines speziellen Metallgestells im Fenster). Sie lassen sich auch einfach abnehmen, so dass wir die Sachen immer in Ruhe im Haus packen können und die vollen Taschen dann einfach an ihren Platz hängen.
Jeder von uns hat nur fünf Oberteile dabei, das gilt auch für die Kinder. Dazu Unterwäsche für eine Woche und ein paar Hosen. Bei uns Erwachsenen kommen nur zwei lange und eine kurze Hose mit, für die Kinder dürfen es ein paar mehr sein, da sie sich andauernd schmutzig machen. Die Erwachsenen-Shirts sind alle aus Merinowolle und lassen sich problemlos mehrere Tage tragen. Außerdem trocknen sie schnell und knittern nicht.
Ausgehklamotten gibt es nicht. Dafür reicht der Platz nicht aus. Denn wir haben auch noch die Ersatzbettwäsche und alle unsere Schwimmsachen und Handtücher in diesen Taschen verstaut. Für die eigenen Kleider hat jeder nur ein Fach. Es lohnt sich also, vor einer längeren Reise genau auszusortieren, und nur die absoluten Lieblingsteile mitzunehmen, die man auch gerne jeden Tag trägt.
Jacken
Unsere Jacken hängen alle an praktischen Doppelhaken hinter dem Beifahrersitz. Die der Kinder stecken wir manchmal auch neben den sechsten Sitz (der mit der Rückenlehne zum Fahrersitz steht), wo ein Staufach ist.
Schuhe
Für die Schuhe haben wir ein kompaktes Schuhregal direkt neben der Sitzbank an der Trittstufe der Schiebetür. Das Prozedere ist eingeübt: Auf den Deckel der Campingtoilette setzen, Schuhe ausziehen und einräumen und dann Platz machen für den nächsten. Jeder von uns hat ein paar geschlossene und ein Paar offene Schuhe dabei. Ersatzpaare haben wir im Kofferraum in ungenutzte Ecken hinter dem Heckauszug gesteckt, da wir sie hoffentlich nicht brauchen werden.
Kinderwagen
Melba ist noch ein Baby. Zwar tragen wir sie auf unwegsamem Gelände in der Baybtrage, aber für alle asphaltierten Wege brauchen wir noch den Buggy. Wir nutzen ein sehr kompaktes Modell von Joie, den „Pact“. Der Wagen lässt sich ganz flach und klein zusammenklappen und steht hinter dem Beifahrersitz, wo er von einem kleinen Spanngurt gehalten wird, damit er bei der Fahrt nicht umkippt.
Fahrradhelme und Kleinkram
Die drei Kinderhelme nehmen viel Platz weg. Wir stecken sie in eine große Box, die auf dem Boden zwischen Fahrersitz und sechstem Sitz steht. Darin sind auch viele andere Dinge wie Windelpäckchen, Feuchttücher und Waschbeutel. Sachen, die man griffbereit haben will, aber die nicht die ganze Zeit im Weg liegen sollen.
Wickelzeug
Das Wickelzeug steckt in einem Netzfach, das oben an der Decke befestigt ist. Ein Gurt, der unter der Matratze des Betts im Aufstelldach durch geführt wird, hält das Netz am Platz. So sind zwei, drei Windeln, Wickelunterlage und Tücher immer griffbereit.
Wasser
Damit wir immer genug zu trinken haben, kaufen wir regelmäßig Wasserflaschen (oder befüllen sie). Ein guter Platz dafür sind für uns die offenen Fächer in den Türen vorne. Dort können die Flaschen sicher stehen und sind leicht erreichbar. Zum Händewaschen und Kochen benutzen wir das Wasser aus dem Kanister auf dem Dach.
Kabel
Unser Stromkabel für den Landstrom liegt unter dem Beifahrersitz. Da ist auch noch Platz für ein paar kleine Kindersnacks, die wir für besonders stressige Momente aufheben. Auch praktisch: Während der Fahrt sind sie griffbereit, um schnell einen Quengelanfall zu beseitigen, wenn Anhalten gerade nicht möglich ist.
Kochgeschirr und Haushaltsgegenstände
Alles, was wir zum Kochen brauchen, ist in den Kisten auf dem Heckauszug im Kofferraum. Dort steht auch die Kühlbox. Die Boxen sind einfache Euroboxen. Am besten ist es, wenn sie leicht transparent sind. Aber inzwischen wissen wir auch so ganz genau, wo was ist. Kocher, Topf und Pfanne, Besteck, Teller, Nudelsieb, Nudeln, Waschmittel, Reserveschnürsenkel, Kaffee und Tee, Pesto, Sandspielzeug und vieles mehr ist im Kofferraum. Außerdem liegt auf den Euroboxen noch der Babystuhl.
Essen
Trockene Lebensmittel sind verteilt auf die Boxen im Kofferraum, Babybrei ist in einer der Schubladen unter der Dreiersitzbank. Frisches Obst und Gemüse sowie Backwaren bewahren wir in bunten Stofftaschen auf, dir wir hinter dem Fahrersitz an Häkchen hängen. Mit der Zeit entwickelt sich ein Farbcode, zum Beispiel dass Obst immer in der grünen, Brot in der roten Tasche ist.
Matratzen/Betten und größere Gegenstände
Die Betten und Matratzen der Kinder liegen auf dem Multiflexboard im Kofferraum. Das ist die Ablage über dem Heckauszug, die auch als Bett für die Kleinen dient. Außerdem passen noch der Auffahrkeil, die Wetterschutzhaube, und die Bettverlängerung für oben hin. Und rausgucken kann man durch den Rückspiegel immer noch.
Kinderspielzeug
Eine wichtige Sache habe ich noch gar nicht erwähnt: Kinderspielzeug. Obwohl der Platz begrenzt ist, haben wir ein par Sachen dabei. Das bereits erwähnte Sandspielzeug im Kofferraum, Baybspielzeug, einen Playmobil-VW-Bus mit Figuren, ein paar Bücher (in einem Fach an der Rückenlehne des Fahrersitzes), jede Menge Mal- und Bastelzeug. Zum Vorlesen haben wir Bücher auf den E-Book-Reader geladen.
Alles muss abgesegnet werden
Obwohl wir das Auto für einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen gepackt haben, ist es nicht vollgestopft bis oben hin. Das war ganz am Anfang unserer Campingreisen anders. Zu der Zeit haben wir schnell gemerkt, dass der begrenzte Raum im Auto nicht andauernd mit Zeug vollgestopft sein darf. Es ist wichtig, sitzen und stehen zu können, ohne dafür Dinge bewegen zu müssen.
Inzwischen sind wir sehr gut darin, Dinge zu Hause zu lassen. Im Vergleich zu unserer Elternzeitreise nach Norwegen vor zwei Jahren hat sich unser Klamottenbestand noch einmal deutlich verringert, obwohl wir ähnliches Wetter erwarten. Wir haben einfach gelernt, mit weniger klarzukommen. Das gilt auch für viele andere Dinge. Jedes einzelne Teil musste vor dem Einpacken von beiden Erwachsenen abgesegnet werden.
Und so haben wir für unseren Roadtrip durch Norwegen 2021 gepackt: