Er ist groß, er ist rot und er ist unglaublich nützlich: Seit Kurzem fahren wir unseren neuen Wasserkanister auf dem VW-Bus-Dach durch die Gegend. So sitzen wir nicht mehr auf dem Trockenen, wenn im Winter am Stellplatz das Wasser abgestellt ist oder wir vergessen haben, einzukaufen.
Bei unserem ersten großen Roadtrip in Norwegen war Wasser selten ein Problem. Fast immer konnten wir die Hände im See waschen oder am Bächlein Wasser zum Kochen holen. Das ist aber natürlich nur da möglich, wo es überhaupt genug Wasser gibt und wo das Wasser sehr sauber ist. Zumal das Ufer oft schwierig zu erreichen war und wir schlammige Böschungen hinunterkraxeln oder uns durch Gestrüpp schlagen mussten.
Auf Dauer ist das mit Kindern keine Lösung. Die ersten zweieinhalb Wochen Wintercamping mit Wasserkanister über den Jahreswechsel in Frankreich kamen uns luxuriös vor. Händewaschen, matschige Schuhe abspülen und Schüsseln ausspülen — alles direkt am Auto. Bei schönem Wetter können wir den Duschkopf zum Haarewaschen oder sogar zum Duschen benutzen.
Der Aufbau
Wie es geht? Zwei schmale Edelstahlträger werden mit etwas Abstand quer über das Dach geführt. Befestigt sind sie in den dafür vorgesehenen Schienen. Darauf kommt der Kanister, den wir mit Spanngurten befestigt haben. Wir haben uns für einen Spezialkanister entschieden, der, wenn er gefüllt ist, auch als Sandblech dienen kann. Er hält es also aus, wenn wir mit einem Rad darüber fahren, um aus dem Dreck zu kommen. Ich hoffe, dass wir diese Funktion nie brauchen werden.
Es gibt zur Befestigung von Kanistern am Campingbus verschiedene Konstruktionen. Praktisch erschien uns auch die seitliche Befestigung im Bereich der Heckscheibe. Dafür wird ein Halter oben in der Kederleiste verankert und unten an der Karosserie von besonders starken Magneten gehalten. Allerdings war uns das zu unsicher, denn die Kräfte, die auf einen 18 Kilo schweren Kanister bei der Fahrt wirken können, sind enorm. Der Dachträger hat leider den Nachteil, dass wir jetzt kaum noch ins Parkhaus kommen.
Das richtige Zubehör
Um den Kanister, der wegen der Befahrbarkeit als Sandblech kein Ventil hat, nutzen zu können, haben wir verschiedene Muffen und Aufsätze kombiniert, unter anderem von einer bekannten Gartenzubehörmarke. Das Ventil ist somit nicht am Kanister, sondern am Aufsatz. Das Wasser kann gleichmäßig rauslaufen. Am besten klappt es natürlich, wenn das Dach aufgestellt und der Kanister dadurch geneigt ist.
Befüllen können wir den Kanister mit einem Schlauch an jeder Wasserzapfstelle. Dafür muss Sebastian sich zwar ganz schön strecken, um den Schlauch oben am Tank anzuschließen, aber das ist allemal besser, als ihn jedes Mal abnehmen und gefüllt wieder aufladen zu müssen. Ach ja, zuletzt noch ein Tipp: Damit das Wasser nicht schlecht wird, haben wir ein Silbernetz in den Kanister gelegt. Bisher wirkt es.