Warum das Weite suchen?

Wir waren mit unserem Bus schon Tausende Kilometer von zuhause entfernt. Dabei liegt das Besondere so nah. Gerade mit kleinen Kindern ist es gar nicht nötig, für einen Kurzurlaub große Strecken zurückzulegen. Dieses Wochenende verbringen wir von Freitag bis Montag im Odenwald. Was wir bisher entdeckt haben? Eine kleine Eisenbahn, eine große Festung — und Landschaften so schön und grün wie von einer Postkarte.

Blick auf die Häuser von Falken-Gesäß.

Die erste Nacht verbringen wir auf einem Platz in Oberzent. Der Ort ist ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Odenwald-Dörfer. Auf dem Weg dorthin öffnet sich von der Landstraße immer wieder der Blick auf sanft rollende Hügel und saftige Wiesen, hier und da ein Bauernhaus. Es ist schon erstaunlich, dass nur einige Fahrminuten von der belebten Bergstraße entfernt der Odenwald ein ganz anderes Gesicht zeigt. 

Ziellos durch die Region

Wie sonst auch fahren wir ohne feste Route, nur grob von Süden nach Norden. Diese Ziellosigkeit macht für mich das Urlaubsgefühl aus. Sehen wir etwas Interessantes, halten wir an und laufen los: Hirschhorn am Neckar ist am Samstagvormittag total verschlafen und viele der Schaufenster zugeklebt. Beim Stadtspaziergang öffnet sich durch kleine Durchgänge in der massiven Sandsteinmauer immer wieder der Blick auf den Neckar. Die Sonne lässt das Wasser glitzern, aber der Wind fegt schneidend durch die schmalen Gassen. Im Winter, das haben wir gleich gemerkt, sind die Draußen-Zeiten etwas knapper bemessen.

Verlockend sind auch die vielen Hofläden und kleinen Geschäfte, die uns auf dem Weg durch den Odenwald ins Auge fallen. Zum Glück hat nicht alles geöffnet, sonst würden wir vollgepackt mit Leckereien weiterfahren, die wir bei diesem Wetter gar nicht zubereiten können. Das Kochen im Freien fällt bei Temperaturen unter 4 Grad nämlich auch aus. 

Ein guter Platz für eine Nacht im Otzberger Ortsteil Hering.
Die Veste Otzberg ist gut erhalten.
Mauerwerk.

Im Otzberger Ortsteil Hering fahren wir den nächsten Stellplatz an. Hier ist ein Spielplatz in Sichtweite und — durch Zufall — ein Treffen des Heringer Kleinbahnvereins im Gange. Die Kinder werden zu einer Rundfahrt durch den kleinen Park eingeladen. Es gibt sogar eine Brücke über einen Teich. Die Bahn ist eher ein Bähnchen, der Sitz eine schmale Holzplanke, auf der alle rittlings Platz nehmen. Außerdem liegt der Platz direkt am Fuß der Veste Otzberg, die wir uns natürlich anschauen. Nachdem wir zurück im Auto sind, hören wir noch bis zur Dämmerung die Bahn ihre Runden brummen und fröhliches Erwachsenengelächter dazu.

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