Von Stadt bis Strand

In den letzten drei Tagen haben wir mehr unterschiedliche Facetten von Norwegen gesehen als davor in einer Woche. In Trondheim pulsiert das Leben, auf dem Weg gen Norden rüttelt der Wind eine ganze Nacht das Auto durch, während pausenlos Regen herunterrauscht und an der Küste strahlt die Sonne aus dem blauen Himmel auf Sandstrand und Schären, die typischen kleinen vorgelagerten Inselchen, manchmal nicht mehr als ein grasbewachsener Fels.

Großstadtgefühl in Trondheim

Besondere Deko in der Fußgängerzone

Ålesund ist im Vergleich zu Trondheim ein verschlafenes Nest. Trondheim ist mit seinen rund 200.000 Einwohnern viel, viel größer. Trotz der vielen Mehrfamilienhäuser, Shoppingzentren und Straßen ist die Stadt sehr grün. Überall sind die Häuser der Vorstadt wie in die bewaldeten Hänge hineingestreut. 

In der Altstadt haben wir uns die Holzhäuser am Fluss angeschaut, die auf Stelzen gebaut sind und eine Pizza gegessen (unser erstes Essen im Restaurant seit Wochen!). Außerdem die Kathedrale bestaunt, einen Elektroroller ausprobiert und uns in einem Supermarkt im Zentrum fast schwimmend durch die vielen Kunden bewegt. Mit kleinen Kindern ist das schon ein ordentliches Programm. Kein Wunder, dass alle am Ende des Tages todmüde in ihre Betten gefallen sind.

Holzhäuser auf Stelzen

Bei Regen fahren

Danach kam ein Regentag. Es regnete wie aus Kübeln von morgens bis abends ohne Unterlass. Wir sind viel gefahren, denn weder an Kochen noch draußen Spielen war zu denken. Der Übernachtungsplatz am See war schön, aber in der Nacht fegte der Wind übers Wasser, bis sich kleine Schaumkrönchen auf den Wellen bildeten. Und ich lag bang im Dachbett, während die Böen ums Auto pfiffen. Immerhin hat uns die Tagesetappe im Auto unserem Ziel ein gutes Stück näher gebracht: Endlich gen Norden! 

15 Minuten auf einem Feldweg haben uns zu einer Scheune mit diesen köstlichen Erdbeeren gebracht
Die Miniküche im Bus benutzen wir zwar bisher nicht zum Kochen, zum Brotschmieren bei Regen taugt sie aber auch

In etwas weniger als einem Monat sind wir in Nordnorwegen etwa auf Höhe der Lofoten mit den Großeltern der Kinder auf einem Campingplatz verabredet. Wir wollen an diesem abgelegenen Ort auf Nordlichter warten. Opa wird vermutlich angeln, was hier in Norwegen Volkssport ist, und die Kinder werden zum ersten Mal nach zwei Monaten den Tag beim Spielen in einem geschlossenen Raum genießen, nämlich in der gemieteten Hytta der Großeltern. 

Das Meer ruft

Heute haben wir einen tollen Streckenabschnitt begonnen, die Touristenstraße „Helgelandskysten“, die am Meer entlang über Halbinseln, Inseln und Festland verläuft. Von der Küste aus schauen wir auf nahe Schären und ferne Berge. Ob sie auf Inseln liegen oder auf einem langen Arm des Festlands, wissen wir nicht. 

Übernachtungsplatz am Strand

Wir haben einen wunderbaren, abgeschiedenen Übernachtungsplatz direkt am Sandstrand gefunden. Die Kinder haben Burgen gebaut und Muscheln gesammelt und im Schlick, den die Ebbe zutage treten lässt, nach Würmern gesucht. Direkt neben unserem Platz beginnt eine saftige Kuhweide und das lautstarke Muhen begleitet die Kleinen in den Schlaf. Wir hingegen machen uns auf zu einem Spaziergang über den nassen Sand bis die Sonne untergeht.

Buddeln und Bauen
Für die Kleinen das Größte
Sonnenuntergang am Meer
Abendruhe

Diesen Strand haben wir später noch mal besucht:

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert