Sevilla in vier Stunden mit kleinen Kindern

Die Altstadt von Sevilla gilt als eine der schönsten in Europa. Einen Stadtbummel hatten wir daher seit Längerem fest eingeplant. Doch die Logistik, um mit den Kindern nach Sevilla hinein zu kommen, hat es in sich. Besonders, wenn man sein fahrendes Zuhause nicht irgendwo auf einem öffentlichen Parkplatz stehen lassen möchte.

Wir haben uns schließlich für einen Wohnmobilstellplatz etwas außerhalb entschieden, von dem aus der Bus direkt in die Altstadt fährt. Das aber leider nur ein paar Mal am Tag, so dass wir uns, um die Verbindung zurück nehmen zu können, mit unserer Stadtbesichtigung ziemlich beeilen mussten. 

Trotzdem war es ein großartiger Tag mit sommerlichen Temperaturen, den wir maximal ausgenutzt haben. Sevillas Altstadt in etwas weniger als vier Stunden — inklusive Eis, Churros und Besuch in der Markthalle. Um möglichst viel zu sehen, haben wir vorher einen genauen Plan ausgearbeitet. 

Und los geht es:

Vom Busbahnhof gehen wir Richtung Plaza de España. Am frühen Vormittag ist noch nicht viel los, so dass wir in Ruhe entlang des halbkreisförmigen Gebäudes mit seinen vielen bunten Fliesen spazieren können. 

Auf dem flachen Wasser des Kanals, der den Platz teilt, lassen sich die Touristen mit Booten treiben, während auf den Stufen des Gebäudes darüber eine Tänzerin Flamenco vorführt. Die Farben im Sonnenlicht sind umwerfend, doch der Platz wirkt in seiner Perfektion auch etwas leblos. Das liegt vielleicht daran, dass er speziell für die „Iberoamerikanische Ausstellung“ 1929 gestaltet wurde und nicht etwa über die Jahrzehnte gewachsen ist.

Neben den Sehenswürdigkeiten gefällt uns auch das Essen

Weiter führt uns unsere Route vorbei an der Universität — ehemals eine Tabakfabrik — mit ihren schönen, schattigen Bogengängen in die historische Altstadt, wo wir bei „MITO“ exquisites Eis kosten. Als das grüne Garagentor sich um Mittag öffnet, stehen wir schon davor und sind die ersten Kunden des Tages. Bevor die Eiscreme in die Becher gestrichen wird, rührt die Verkäuferin sie in den Edelstahlbehältern kräftig um. Die Konsistenz ist magisch, der Geschmack ein Genuss. 

Doch wir merken langsam, dass wir eine Pause brauchen, da wir bisher ein ordentliches Tempo vorgelegt haben. Unter den „Pilzen“, wie sie in Sevilla genannt werden, einer weltweit einzigartigen Holzkonstruktion inmitten der Stadt, finden wir wohltuenden Schatten und einen Spielplatz. Perfekt, um sich auszuruhen und in der Markthalle darunter ein paar Empanadas zu besorgen. 

Im Anschluss sind wir immer noch hungrig und gehen langsam in Richtung Busbahnhof zurück. Auf dem Weg holen wir uns fluffige Churros in einer Papiertüte auf die Hand, die uns ebenfalls sehr gut schmecken. Die schier endlos lange Menschenschlange vor dem Eingang des mittelalterlichen Königspalasts Alcázar und die bekannte Kathedrale lassen wir links liegen. Eine Besichtigung hätte uns zwar gereizt, aber es war nicht möglich spontan noch Tickets zu bekommen, die mit unserem Busfahrplan harmonieren. 

Durch die schmalen, gepflasterten Gassen der Altstadt, die immer wieder in schattige Plätze münden, suchen wir uns unseren Weg zurück zum Bahnhof. Während wir auf der Rückfahrt aus dem Fenster des Busses schauen, wünschen wir uns, dass wir noch ein paar Stündchen mehr gehabt hätten, um Sevilla zu erkunden. 

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