Salzburg und die längste Burg der Welt innerhalb von 24 Stunden

Zwei Kinder schauen über die Mauer einer Burg ins Tal.

Die längste Burg der Welt steht kurioserweise in einer bayerischen Kleinstadt. Wir haben sie an einem kalten Novembermorgen besucht. Sie ist ein echtes Premiumziel mit kleinen Kindern, denn sie ist mit dem Kinderwagen problemlos befahrbar, lang genug für einen ausgedehnten Spaziergang und noch dazu in einer sehr interessanten Stadt gelegen.

Burghausen lebt aber nicht etwa hauptsächlich vom Burgtourismus, sondern eher von den Gewerbesteuereinnahmen der riesigen Industrieanlage am Stadtrand. Kein Wunder, dass die Innenstadt mit schönen Geschäften und viel Gastronomie aufwartet. Wir sind an diesem Morgen an den meist noch verschlossenen Läden vorbei zum Eingang der Burg gefahren, die auf einem Bergrücken über der Stadt thront. 

Die Burg von Burghausen auf dem Bergrücken.
Selbst auf diesem Bild ist ein Stück der Burg abgeschnitten.

Anfang November sind die leuchtend bunten Blätter der Bäume noch nicht alle abgefallen, was den weitläufigen Burghöfen, die sich wie an einer Perlenkette aneinanderreihen, eine besondere Stimmung beschert. Sowieso ist die Burg von Burghausen keine herkömmliche Burg. 

Sie ist eher ein kleines Dorf innerhalb von Burgmauern, das immer wieder durch Torbögen und Durchgänge gegliedert wird. Anfangs sind die Innenhöfe noch riesig, ganze Mehrfamilienhäuser stehen darin. In den liebevoll angelegten Gärten verschrumpeln die letzten Tomaten und lose Blätter liegen auf dem taunassen Gras. Vom Garten aus fällt der Blick ins Tal, auf Stadt und Fluss. Am anderen Ufer ist schon Österreich.

Eine Familie geht durch einen Burghof.
Teilweise sieht das Innere der Burg eher aus wie eine Parkanlage in einer mittelalterlichen Stadt.

Je weiter wir in die Burg vordringen, desto enger läuft sie zu. Schließlich weichen auch die Häuser und Gärten. Die Burg sieht mehr und mehr aus wie eine Burg: viel Kopfsteinpflaster und Mauerwerk. Im hintersten Teil ist das Burgmuseum, das so früh am Morgen noch geschlossen hat. Insgesamt ist die Burg über einen Kilometer lang. Ihre tatsächlichen Ausmaße lassen sich am besten aus der Ferne begreifen. Daher fahren wir zum Schluss noch zu einem Aussichtspunkt, um ein Bild von außen zu machen.

In Salzburg steht Kultur auf dem Programm

Bevor wir nach Burghausen gefahren sind, haben wir uns Salzburg angeschaut. Hier wollten wir ein besonders familienfreundliches Museum, das „Haus der Natur“, besuchen. In Österreich war Feiertag und die Geschäfte in der Innenstadt hatten fast alle geschlossen. Das war auch gut so. Ansonsten hätte es auf dem Weg zum Museum viel zu viele Versuchungen gegeben.

Brücke mit Liebesschlössern in Salzburg.
Die Brücke über die Salzach glitzert wegen der vielen Pärchenschlösser in der Sonne.
Die Festung Hohensalzburg.
Die Festung Hohensalzburg haben wir nur aus der Ferne gesehen.

Zweien haben wir nachgegeben: Im Hotel Sacher, einem Ableger des berühmten Hauses in Wien, haben wir uns ein Stück „original“ Sachertorte nach traditionellem Rezept gekauft. In Salzburg, dem Geburtsort Mozarts, wurde die Mozartkugel erfunden. Natürlich mussten wir probieren. Die Konfiserie, die die Kugeln erfunden hat, gibt es noch heute. Ich muss sagen, ich habe schon bessere gegessen.

Wir haben uns ein Stück „original“ Sachertorte aus dem Hotel Sacher geholt.

Das Museum hält, was es verspricht, auch wenn es wegen des Feiertags recht voll war. Die Exponate sind kindgerecht dargestellt und es gibt überall Mitmachstationen. Die Kinder sind neugierig von einem Raum zum nächsten gerast. Wir Erwachsenen hätten gerne öfter verweilt und die Infotafeln zu Ende gelesen, aber die Ausstellung hat einfach zu viel zu bieten.

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