Ronda ist eine malerisch gelegene Stadt in Andalusien. Ihre Besonderheit ist eine tiefe Schlucht, die sich mitten zwischen den Häusern auftut. Eine gewaltige Brücke führt darüber. Vom Campingplatz aus sind wir voller Vorfreude losmarschiert. Doch schon bald hat die Stadt uns mehr genervt als begeistert.
Durch die schmalen Straßen mit noch schmaleren Gehwegen brettern unablässig die Autos. Die Blechkolonne macht selbst vor der Brücke nicht halt. Mit den Kindern war es ein ständiger Gänsemarsch, damit bloß niemand auf die Fahrbahn stolpert. Die Brücke schließlich sah am Morgen im grauen Tageslicht unter einem wolkenverhangenen Himmel nicht ganz so prächtig aus, wie wir erwartet hatten. Dafür war sie überraschend leer.
Um auf besseres Licht zu warten, haben wir in einem typisch spanischen Café Unterschlupf gesucht und Churros zum Frühstück gegessen. So gestärkt kamen wir einige Zeit später zurück nach draußen in die nun sonnigere Fußgängerzone, die inzwischen von Touristen aus aller Welt bevölkert wurde, genau wie die Brücke.
An den Aussichtspunkten hatte sich ein Wald von Selfie-Sticks und Handys gebildet, so dass man kaum noch bis zur Brüstung durchkam und die Kinder in der Menge zu verschwinden drohten. Für uns war das das Zeichen, dass es Zeit für die Rückkehr ist. Ein paar schöne Fotos haben wir immerhin mitgenommen.