Während ich das schreibe, sitze ich im Campingbus. Wir stehen mitten in einem Olivenhain. Heute Nachmittag fiel die Sonne durch die silbrigen Blätter der Bäume. Jetzt hören wir nichts als den Wind — und das Summen der Standheizung. Denn nach den vergangenen, warmen Tagen ist es heute kälter und der Wind hat uns draußen ordentlich frösteln lassen.
Trotzdem ist dieser Wohnmobilstellplatz, auf dem die Fahrzeuge weit voneinander entfernt zwischen den Bäumen stehen, einer der schönsten, die wir in diesem Urlaub besucht haben. Die Nacht davor haben wir bei einer Familie verbracht, die auf ihrem Grundstück Platz für Camper anbietet. Alles ist liebevoll gestaltet, aber auch hier haben sich irgendwann die Neuankömmlinge so dicht gedrängt, dass morgens erst zwei Mobile rangieren mussten, ehe wir fahren konnten.
Gesucht: Ein Ort zum Verweilen
In diesem Urlaub fällt es uns ungewohnt schwer, einen Ort zum Verweilen zu finden. Um diese Jahreszeit haben im spanischen Katalonien fast alle Campingplätze geschlossen. Und die wenigen, die offen haben, sind voll und oft trostlos. Dafür sehen wir immer öfter Orangen- und Mandarinenbäume. Die Früchte gibt es am Wegesrand oder im Supermarkt günstig zu kaufen und sie schmecken so gut, dass sie immer gleich aufgegessen werden.
Einen kleinen Abstecher haben wir heute ins Ebrodelta gemacht, ein Schwemmlandgebiet an der Küste, das sich weit und spitz zulaufend ins Mittelmeer erstreckt. Es ist durchzogen von Kanälen und auf den jetzt noch leeren Reisfeldern steht das Wasser. Touristen kommen zur Vogelbeobachtung, insbesondere Flamingos sind beliebt. Leider haben wir sie nicht gesehen. Aber dafür eine ungewöhnliche Landschaft, die so gar nicht zur restlichen Goldküste mit ihren Hotels und Promenaden passen will.