Auf Wiedersehen, Norwegen

Der Grenzübergang nach Schweden war in unsere Richtung geöffnet, in die andere geschlossen. Sollten wir wieder zurück nach Norwegen wollen, erklärte uns der Soldat an seinem Posten an dieser kleinen Straße mitten im Nirgendwo, müssten wir weiter südlich den größeren Übergang anfahren. Wollen wir aber nicht. Wir haben Norwegen hinter uns gelassen. 

Wahrscheinlich wird es noch lange dauern, bis wir unsere Zeit in diesem Land verarbeitet haben. Es war wie ein Sommermärchen, ein nicht enden wollender Traum von Freiheit. Es kommt mir gar nicht so vor, als wäre all das wirklich passiert. Der Tag am Fluss vor wenigen Wochen, noch zu Anfang unserer Reise, ist in der Erinnerung wie Teil eines anderen Lebens. 

Auf jeden Fall werden wir wiederkommen. Wir wollen noch die Mitternachtssonne erleben und um 11 Uhr abends baden gehen, ohne zu frieren. Wir wollen die Berge sehen, die im Grau der Wolken dieses Mal unsichtbar geblieben sind. Noch einmal im Jontunheimen-Gebirge wie auf dem Dach der Welt stehen wie zuletzt vor 5 Jahren. Doch bis dahin wird es noch dauern. 

Mächtige Wassermassen

Beeindruckend und beängstigend

In Schweden sind wir gleich über den größten Wasserfall des Landes gestolpert, den Tännforsen. Die Stufe ist nicht sehr hoch, aber die Wassermassen, die hinunterstürzen, gewaltig. Das tröstet uns etwas über den Abschied hinweg. Hier in Schweden ist gleich alles ein bisschen anders. Die Städte sind größer. Die Markierungen in der Mitte der Straße sind weiß und nicht gelb. Mir kommen sie etwas blass vor. Aber ich denke, ich werde mich schnell wieder dran gewöhnen. 

In Norwegen gelb: die Mittellinie

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