Belgien ist bekannt für Waffeln, Schokolade, Bier und Pommes. Wir haben in Brügge zumindest die süßen Sachen probiert. Trüffel mit Kokosflöckchen außen und einer zarten Creme innen, Pralinen, die bunt glänzen wie frisch lackiert und Waffeln, mal dunkler, mal hell, aber immer mit einer karamellisierten Kruste außen und einem leicht klebrigen Inneren.
Die Stadt ist ein Augenschmaus, die Backstein-Gotik der Gebäude verleiht den gepflasterten Straßen eine besondere Stimmung. Zu Fuß wandeln wir in der Vergangenheit. Die Häuser erinnern daran, dass Brügge einmal eine wirtschaftliche Blütezeit erlebt hat. Damals, als der Fluss, der Schiffe und ihre Waren brachte, noch nicht versandet war, zählte sie zu den reichsten Städten Europas. Heute lebt die Stadt vor allem vom Tourismus, was man im Zentrum auch merkt.
Trubel im Zentrum
Hier reihen sich Chocolaterien und Cafés aneinander, im Minutentakt sehen wir Boote voll mit Touristen auf den Kanälen fahren. Pferdekutschen rattern durch die Straßen, fotografierende Pärchen sitzen darin. Vor den Waffelläden stehen die Kunden Schlange. Fetzen von Französisch, Deutsch, Niederländisch, Englisch und vielen anderen Sprachen schwirren durch die Luft.
Erst als wir uns ein wenig aus dem Tumult entfernt haben, hatten wir wirklich Augen für die Schönheit der Stadt. In ruhigeren Nebenstraßen konnten wir langsamer gehen, mussten weniger oft die Kinder von herannahenden Autos wegziehen. Im Innenhof eines alten Klosters stehen riesige Bäume, durch deren Kronen am Nachmittag schräg die Sonne fällt. Ein Ort der Ruhe nach dem Trubel.
Und am Abend im Auto plündern wir unsere Schätze, während die Kinder schlafen: Pralinen in allen Farben und Formen. Jetzt haben wir Brügge gesehen und können zufrieden an einem Zuckerschock sterben.